Der Sonntag,23.4.23 wurde zum Tag des Bibers in Marburg: am vormittag führte Eberhard Lübbeke die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, von jung bis alt, am linken Lahnufer auf die Spuren der Biber.
Am Nachmittag fand eine zweite Führung mit Hartmut Möller und Jonas Matusek statt.
Nach ihrer Ausrottung im 19. Jahrhundert sind die Biber wieder nach Hessen zurückgekehrt. Seit seiner Wiederansiedlung vor 30 Jahren im Spessart sucht er sich neue Lebensräume und ist seit 2019 auch in Marburg an der Lahn zu Hause.
Für unsere verbauten Flussauen ist der Auenarchitekt ein Segen, da er die Gewässer wieder naturnah gestaltet. Aber es gibt auch Konflikte...
Bei diesen Führungen wurde über die Lebensweisen der Biber informiert und über deren Verbreitung in Hessen, Gefährdungen und Schutzansprüche. In Marburg gibt es seit vier Jahren ein Biberrevier im Lahnbogen bei Wehrda.
Einer der dicksten Bäume, der am wurde am Lahnufer von Bibern gefällt wurde
Im Gänsemarsch durchs hohe Gras, - auf den Spuren der Marbuger Biber...45 Interessierte wollten mehr von dem streng geschützen Biber erfahren und konnten einige Spuren seiner Aktivitäten entdecken. Gesichtet wurde keiner, - denn Biber sind dämmerungs- und nachtaktiv.
An einem vom Biber gefällten Birkenstamm erklärte Hartmut Möller warum und wann Biber gerne Bäume fällen...
Vor vielen Jahren wurde hier ein Bereich der Lahn renaturiert, -kleine Nebenläufe und Inseln sind entstanden. Hier fühlen sich nicht nur Biber "sauwohl", auch Wildsäue, Rehe, Füchse, aber auch Waschbären...
Hunde sollten hier unbedingt nur angeleint mitgeführt werden...ein freilaufender Hund biss im vergangen Jahr einen Schwan zu Tode...verantwortlich dafür ist nicht der Hund, der nur seinem Jagdtreib folgt, sondern die Hundehalter*innen.
Seit 2018 sind Biber in Marburg an der Lahn angekommen und fühlen sich offenbar sehr wohl: auf ca. 1 km Uferlänge wurden über viele Fraßspuren entdeckt !
Viele der gefällten Gehölze wurden auch zum Bau der Biberburg abtransportiert.
Vereinzelt konnten Biber beobachtet werden, - was sehr selten ist, da Biber nachtaktiv sind.
Im Jahr 2021 konnte Nachwuchs, ein junger Biber, dokumentiert werden
Video: Pablo Stelbrink
Hinweis: das eingeblendete Datum in der unteren Leiste ist nicht korrekt. Richtig: der Clip ist von 2018
Copyright aller Biberfotos: Hartmut Möller
Biber sind leicht zu verwechseln mit Nutria, die sich das gleiche Revier problemlos teilen. Hier putzt sich ein Nutria-Pärchen. Der runde Schwanz ist bei dem Nutria rechts zu
erkennen.
Am Schwanz kann man unterscheiden: Biber oder Nutria...hier Nutria !
Foto: Hartmut Möller - 14.11.2020
...und das ist eine Baumfällaktion des Bibers. Übrigens: die häufigste
Totesursache von Bibern ist der Straßenverkehr,aber auch bei ihren Baumfäll-Aktionen können sie tötlich verletzt werden.
Der dickste Baum den die Biber in diesem Frühjahr 2022 gefällt haben
Im Winter, wenn die Vegetation ihren "Winterschlaf" macht, ist die Biberburg am besten zu sehen. Links am Uferrand ist eine "Biberrutsche" zu sehen. Der Zugang zur Wohnhöhle ist unter Wasser.
Ein Stück flußabwärts von der Biberburg haben die Biber in diesem Jahr angefangen einen Kanal zu buddeln