Nisthilfen für Schleiereulen

Foto: Jonas Hagge
Foto: Jonas Hagge

Die Schleieule (Tyto alba) ist mit ihrem herzförmigen weissen Gesicht ein Charaktervogel der Dörfer. Als Kulturfolger brütet sie fast immer in Dörfern und Siedlungen und ist hierbei auf Nischen in Scheunen, Kirchtürmen oder ähnlichem angewiesen.

Da es immer weniger Bauernhöfe gibt, Scheunen zunehmend für Wohnzwecke um- und ausgebaut werden und Türme alter Dorfkirchen versiegelt werden, fällt es der Schleiereule immer schwerer Brutplätze zu finden. Daher betreuen wir 10 Brutplätze in umliegenden Dörfern, kartieren und kontrollieren jährlich den Nachwuchs und reinigen regelmäßig die Brutkästen.

Neben den schwindenden Brutplätzen ist auch der Rückgang von geeigneten Jagdflächen ein großer Bedrohungsfaktor. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft und damit einhergehend den Rückgang von Wiesen, Ackerrandstreifen, Brachflächen etc. gehen wichtige Jagdhabitate der Schleiereulen verloren. In hohen, dichten Getreidefeldern haben Schleiereulen kaum eine Chance, erfolgreich zu Jagen.

Der Bruterfolg schwankt sehr stark und hängt von dem jährlichen Mäuseaufkommen sowie den Schneemengen im Winter ab.

Im Jahr 2012 konnten wir im Brutkasten in der Elnhäuser Kirche 2 flügge Jungvögel, und in der Kirche in Bauerbach sogar 8! Jungvögel feststellen. 2014 gab es in den beiden Kirchen offenbar keine erfolgreiche Schleiereulenbrut, in den beiden Kästen haben jeweils Turmfalken gebrütet.

Wenn Sie von einer Schleiereulenbrut im Raum Marburg wissen oder irgendwo regelmäßig Schleiereulen beobachten, würden wir uns sehr über eine Nachricht an info@nabu-marburg.de freuen!