1. Welches Konzept haben Sie zur Verbesserung des ÖPNV und zur Verkehrsentlastung der Innenstadt?
2. Welches Konzept haben Sie, um dem fortschreitenden Insektensterben und dem Artenschwund (Flora und Fauna) entgegenzuwirken?
3. Welches Konzept haben Sie, um Biotope wie Wegränder, Hecken und Gewässer besser zu schützen? Sind Ihnen die bestehenden Probleme bekannt?
4. Wie stehen Sie zur Einrichtung eines „Runden Tisches“, an dem Kommunalpolitiker, Vertreter aus Wirtschaft, Landwirtschaft, Naturschutzverbänden und Behörden ein- bis zweimal jährlich die Entwicklung der Region besprechen und die bestehenden Konflikte austragen? Ein entsprechendes Modell existiert im Nachbarkreis Gießen. (AK Lebensraum Feldwege)
5. Was gedenken Sie gegen zu starke Lichtemissionen („Lichtverschmutzung“) zu unternehmen? Wie stehen Sie zu dem, was diesbezüglich z. B. in der „Sternenstadt Fulda“ praktiziert wird?
6. Was kann die Kommunalpolitik tun, um in öffentlichen Einrichtungen, insbesondere Schulen/Kitas, und auf öffentlichen Grünflächen, mehr Naturerfahrung herzustellen? (Stichwort „Essbare Stadt“).
7. Welches ist Ihr Konzept zur Reduzierung der Müllmenge, insbesondere der Verminderung von Plastikmüll?
8. Wie werden Durchführung und Wirksamkeit von Ausgleichsmaßnahmen kontrolliert, die beim Straßenbau oder bei größeren, mit Bodenversiegelung einhergehenden Bauprojekten vorgeschrieben sind?
9. Mit welchen Maßnahmen wollen Sie den Anteil nicht fossiler Energieerzeugung erhöhen?
10. Haben Sie ein Konzept zur energetischen Nutzung der Wasserstofftechnologie?
11. Welche Waldgebiete in der Stadt wollen Sie ganz
aus der wirtschaftlichen
Nutzung herausnehmen?
12. In den letzten Jahren sind immer mehr Schottergärten entstanden. Welches
Konzept haben Sie, diese zu untersagen? Das betrifft auch den Görzhäuser
Hof II.
13. Was halten Sie von dem Vorschlag des Magistrats künftige Gewerbeflächen im ausgewiesenen Überschwemmungsgebiet der Lahn (Marburg Süd) auszuweisen?
14. Sehen Sie die Möglichkeit weitere Bodenversiegelung in Gewerbegebieten zu reduzieren, indem zukünftig nur noch mehrgeschossige Gebäude genehmigt werden?
Mit freundlichen Grüßen,
Eberhard Lübbeke, Reinhard Naumann, Dr. Dorette Schrag-Floß
Die abgebildete Reihenfolge erfolgte nach Posteingang und stellt keine Priorisierung dar.
Unserer Umwelt können keine weiteren Belastungen zugefügt werden !
Sehr geehrte Damen und Herren;
wir wenden uns mit einer Stellungnahme zum „Masterplan Standort-Behring“ an alle Entscheidungsträger in der Stadt Marburg, die Geschäftsführer aller beteiligten Unternehmen und an die interessierte Öffentlichkeit:
Eine Fläche etwa so groß wie ein Fußballfeld wurde im Sommer 2020 im Marbacher Wald in der Nähe des Pharma-Standortes „Görzhausen“ gerodet. Mitten im Wald sollen für die Wasserversorgung der Pharma-Unternehmen zwei Wasserbehälter von je 5000 Kubikmeter errichtet werden.
Diesen massiven Eingriff in den heimischen Wald hat den NABU-Marburg veranlasst sich einmal intensiver mit dem „Masterplan Standort-Behring“ zu befassen.
Dieser Masterplan, mit großer Mehrheit bei Enthaltung der Grünen und der LINKEN im Stadtparlament beschlossen, soll eine Planungsgrundlage für die kommunalen Verwaltungen und für die Stadtwerke sein, um infrastrukturelle Anpassungen an die beabsichtigten Bauerschließungen für die Pharma-Unternehmen am Standort „Görzhausen“ vornehmen zu können
Kann die Erweiterung und Erschließung von Industriegebieten mit dem gleichzeitigen Schutz der Umwelt gelingen?
Unter dieser Fragestellung legen wir ein Positionspapier als Naturschutzbund vor, um schon in der Planungsphase auf relevante Bezüge von Bauen und Umweltschutz aufzeigen zu können, - damit man nicht „das Kind aus dem Brunnen“ oder aktuell das Kind von der Fahrbahn der A 49 retten muss.
Eberhard Lübbeke
Vorsitzender NABU-Gruppe Marburg e.V.
Marburg, 26.01.2021
Sehr geehrte Damen und
Herren,
26.01.2021
vielen Dank für die Übersendung Ihrer Stellungnahme, die wir sehr ernst nehmen und gerne beachten. Bereits im Dezember hat der Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies mit der Autorin, Dr. Archinal, zu den Herausforderungen der Wasserversorgung, nicht nur, aber auch am Pharmastandort, ein sehr anregendes Gespräch geführt. Mit Herrn Hartmut Möller hat der Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies direkt nach Eingang Ihres Schreibens ein längeres Telefonat geführt, um einzelne Punkte zum Masterplan Behringwerke zu erläutern und um sich über die Stellungnahme der NABU Gruppe Marburg auszutauschen.
Wir lassen Ihnen gerne auch eine detaillierte Antwort auf Ihre Stellungnahme zukommen, allerdings wird diese eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen. Darüber hinaus würden wir gerne, sobald es die Corona Lage wieder zulässt, mit Ihnen ein persönliches Treffen zu Ihrem Papier arrangieren.
Zudem regt der Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies an, zu einzelnen Details, und insbesondere zur Haltung am Pharmastandort auch die direkte Kontaktaufnahme mit Pharmaserv anzudenken.
Mit freundlichen Grüßen
Clara Easthill
Büro Oberbürgermeister Dr. Spies
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Magistrat der Universitätsstadt Marburg
Büro Oberbürgermeister Dr. Spies
Rathaus / Markt 1
35037 Marburg
Per E-Mail am 01.02.2021
Sehr geehrter Herr Lübbecke,
sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für die Überlassung Ihrer Stellungnahme zum „Masterplan Behring Standort“, welche wir mit Interesse gelesen haben.
Richtig ist, dass bei einer so stark abstrahierten Darstellung wie dem angesprochenen Masterplan – aus unserer Sicht ein politisches Statement, der Entwicklung des Standortes grundsätzlich positiv gegenüberzustehen – viele Aspekte nicht den Raum finden, den sie eigentlich verdient hätten. Das dies bei unseren konkreten Planungen und Projekten im Bestand sowie in allen vorgeschriebenen Genehmigungsverfahren natürlich eine andere Tiefe hat, würden wir Ihnen gerne zeigen.
Die Punkte Mobilität, Ressourceneinsatz oder Energieeffizienz sind für uns und unsere Kunden bereits seit vielen Jahren selbstverständlich geworden. Ansonsten hätte das bisherige Wachstum des Standorts auch nicht quasi aus dem Bestand heraus generiert werden können. Der Hochbehälter mit allen Maßnahmen erfährt zum Beispiel eine ökologische Baubegleitung und dient insbesondre der Verstetigung der Wasserströme und der Entlastung des vorgelagerten Netzes.
Gerne wollen wir uns mit Ihnen austauschen - entweder im persönlichen Gespräch oder wenn die Pandemie uns noch länger einschränkt auch bei einer entsprechenden Web-Konferenz.
Gerade für einen ersten Austausch favorisieren wir aber das persönliche Treffen vor Ort, verbunden mit einer Besichtigung des Standortes. Daher bitten wir Sie um ein wenig Geduld und hoffen uns im zweiten Quartal mit Ihnen an den „runden Tisch“ setzen zu können.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Görge
Pharmaserv GmbH
Sprecher der Geschäftsführung
- Standortmanagement -
Antwort Bürger für Marburg e.V.
Sehr geehrte
Damen und Herren von NABU
Eine Stellungnahme zu Ihrem
Schreiben vom 26.01.21 seitens der BfM
In weiten Teilen sind die beschriebenen ökologischen Bedenken
nachvollziehbar. Auch die lokalen politischen Entscheidungswege waren und sind leider nicht ausreichend transparent.
Aber wie immer ist auch die ökonomische „Seite der Medaille“ zu beachten.
Arbeitsplätze/Familieneinkommen, Sicherung der sozialen Systeme, städtische/ländliche Infrastruktur und Investitionen müssen erreicht, bzw. bezahlt werden.
Klima und Umweltschutz sind aufwendig und teuer und müssen erwirtschaftet werden.
Marburg ist in der glücklichen Lage, über die Ansiedlung ausgesprochen zukunftsträchtiger Industrien zu verfügen, die eine dauerhafte Sicherung von Einkommen, Wohlstand und Klimaschutz für die
Region ermöglichen.
Aufgabe der (Kommunal-) Politik muss sein, die eventuell widersetzlichen Interessen zwischen wirtschaftlichem Streben und Schutz der Umwelt, der Region und der natürlichen Ressourcen
(Boden/Wasser/Luft) unter einen Hut zu bekommen.
Mit besten Grüßen aus dem BfM Office
Melanie Herrmann
BfM Geschäftsstellenleitung
2.Vorstandsvorsitzende d.V.
Fotos: Wilfried Kräling
Auf dem Baggerteich bei Niederweimar hält sich seit einigen Tagen ein Eistaucher auf.
Grüße
Winfried
Weitere Infos unter Termine >>>
SAVE THE DATE!
Am 19.03. gehen wir wieder Global auf die Straßen! #nomoreemptypromises
⭕ Umrandet euch den Tag Fett im Kalender und gebt euren Freund*innen und Familien bescheid. ⭕