NABU HESSEN-PRESSEEINLADUNG | NR 61/23 | 20. September 2023
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Artenschutz / Fledermausfreundliches Haus
NABU Hessen verleiht die Auszeichnung „Fledermausfreundliches Haus“ an das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg
Wetzlar – Einige Fledermausarten nutzen unterschiedlichste Hohlräume, Risse und Spalten an Gebäuden als Quartier. Bei Sanierungen und Baumaßnahmen werden genau diese wichtigen Tagesverstecke häufig verschlossen, so dass Fledermäuse im Siedlungsbereich immer häufiger keine sichere Bleibe mehr finden. Dabei ist es kein Problem, Gebäude zu renovieren und mit einfachen Maßnahmen den Flattertieren weiterhin Unterschlupf zu bieten.
Im Zuge des Umbaues eines bestehenden Gewächshauses zu Laborräumen für das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie wurden in vorbildhafter Weise Unterputzkästen für Fledermäuse in der sanierten Fassade integriert und somit einen wichtigen Beitrag zum Überleben der gefährdeten Fledermäuse geleistet.
Zur Auszeichnung des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie als „Fledermausfreundliches Haus“ durch Mark Harthun, Geschäftsführer Naturschutz, NABU Landesverband Hessen, laden wir herzlich ein.
Termin: |
Montag, 25.09.2023, um 11:30 Uhr |
Ort: |
Karl-von-Frisch-Straße 10, 35037 Marburg |
mit: |
Mark Harthun, Geschäftsführer Naturschutz, NABU Landesverband Hessen Petra Gatz, NABU Hessen, Projektleiterin Fledermausfreundliches Haus Dr. Andreas Opitz, Zentrum für Artenvielfalt, HLNUG Pr. Dr. Tobias Erb, Geschäftsführender Direktor MPI -Rede- Dr. Katharina Höfer, Forschungsgruppenleiterin MPI -Rede- Raymond Scholz, Baubevollmächtigter, Max-Planck-Gesellschaft, München Prof. Dr. Helge Bode, Direktor MPI Heinrich Gerdes, Verwaltungsleiter MPI Janina Klein, Baukoordinatorin MPI Dr. Virginia Geisel, Pressereferentin MPI Jennifer Becker, Schmidt und Strack Architekten, Alsfeld Ortrud Simon, UNB Marburg Christian Höfs, NABU Marburg |
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Hintergrund
Das „Fledermausfreundliche Haus“ ist eine gemeinsame Aktion des NABU Hessen, des Landes Hessen und der Stiftung Hessischer Naturschutz. Sie wird von der NABU-Landesarbeitsgruppe „Fledermausschutz“ fachlich betreut. Der NABU Landesverband Hessen berät bei Fragen zum Fledermausschutz am Haus (z.B. bei Renovierungen oder Neubauten mit dem Ziel, neue Fledermausquartiere an Gebäuden schaffen sowie bestehende Fledermausquartiere in Hessen zu schützen und zu erhalten. Nicht zuletzt soll auch das Engagement von Hausbesitzern, Firmen und öffentlichen Stellen als Herbergs-Eltern für Fledermäuse durch die Verleihung mit einer Urkunde und Plakette gewürdigt werden.
Naturschutz im "Heiligen Grund"
Freitag, 29.9.23 um 19.00 Uhr Ort: Manesse Hoop, Alte Kirchhofsgasse 10, 35037 Marburg-Ockershausen
In diesem Vortrag wird der Naturschutz im "Heiligen Grund" in Ockershausen mit seinen Zielen und praktischen Tätigkeiten vorgestellt. Dabei werden sowohl die Geschichte des "Heiligen Grunds" als auch die darin vorkommenden Pflanzen und Tiere vorgestellt.Mit seiner 10 ha großen Fläche gehört dieses Gebiet zu den größten und wertvollsten Streuobstwiesen im Marburger Raum mit einem ernormen Reichtum an seltenen Pflanzen und Tieren.
Exkursion "Naturschutz im Heiligen Grund"
Samstag, 30.9.23 um 11.00 Uhr Start: Manesse Hoop (siehe oben)
NABU-Marburg Informationstand
ab 12.00 Uhr in der Alten Kirchhofsgasse 10
(Helferinnen und Helfer gerne willkommen)
Ob in Frankreich, Italien oder Myanmar: Weltweit erleben Menschen, wie unsere Lebensgrundlagen zerstört werden – die Klimakrise ist real. Doch anstatt die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, gehen Politik und Wirtschaft in den Verdrängungsmodus und betreiben skrupelloses Greenwashing. Grüne Märchen und Klimareden anstatt echter Emissionsminderungen sind die beliebten Methoden. Ganz vorne mit dabei ist der selbsternannte Klimakanzler Olaf Scholz. Vor dem G7 Gipfel startet er derzeit eine Lobby-Initiative für neue klimaschädliche Investitionen und wirbt für mehr fossiles Gas. Gleichzeitig stellt er sich hin und rühmt sich für das Vorreiterland Deutschland bei Erneuerbaren Energien. Es muss Schluss sein damit, grün zu sprechen und fossil zu handeln!
Vor wenigen Tagen hat die UNO verkündet, dass die nächsten 5 Jahre vermutlich die wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnung werden. Wir befinden uns mitten in der Klimakrise. Deswegen müssen wir jetzt raus aus Kohle, Öl und Gas, brauchen eine echte Verkehrswende und einen Aufbruch auf allen Ebenen. Nie zuvor war es wichtiger als in diesem Jahr, dass Menschen weltweit für Klimaschutz aufstehen und zeigen, dass ehrliches, schnelles Handeln dringend notwendig ist. Daher rufen wir am 15. September den nächsten Globalen Klimastreik aus!
Marburg braucht die Verkehrswende. Jetzt. Das sichere Zufußgehen und Radfahren muss massiv gefördert werden. Der ÖPNV ist besonders zu den umliegenden Orten deutlich auszubauen und enger zu takten. Und dann braucht es auch Einschränkungen beim PKW-Verkehr, um Marburg lebenswerter zu machen und die Klimakatastrophe aufzuhalten. Seid mit dabei und kommt am 15.9. um 15.00 Uhr mit Rad, Bus oder zu Fuß zum Bahnhof.
Nach unseren Beobachtungen waren die Uhus in diesem Jahr oft an den Türmen der Elisabethkirche gesichtet worden. Aber zu einer Brut ist es offensichtlich nicht gekommen. Über die Gründe kann man nur spekulieren. Vielleicht haben sie sich einen geeigneteren Ort für ein Brut und für die Aufzucht der Jungvögel gesucht. Denn für die flügge gewordenen Junguhus wäre die Umgebung des Firmaneiplatzes und mit dem Straßenverkehr keine sichere "Landschaft". Letzte Rufe wurden am 8.Mai und 22. Mai 2023 gegen 22.45 Uhr registriert.
Auch die Wanderfalken waren nur zu Gast. Sie wurden mehrmals bei Tage und in der Dämmerung an der Elisabethkirche gesichtet.
Copyright: Maik Dobbermann
Mit lautem Gekreische umflogen zwei Wanderfalken die Türme der Elisabeth-Kirche...es könnten Balz- und Paarungsflüge gewesen sein ?
Sollten die Wanderfalken in dem Brutkasten Quartier beziehen, würde es bedeuten, dass es zu keiner Uhu-Brut gekommen ist.
Diese spannende Frage stellt sich, da aktuell Uhu-Sichtungen und Uhu-Rufe immer noch beobachtet werden. Wir verfolgen weiter das Geschehen.
Name
Der Wanderfalke (Falco peregrinus) gehört zur Familie der Falken (Falconidae) und zur Ordnung der Falkenartigen (Falconiformes).
Kennzeichen
Dieser eindrucksvolle Falke ist größer als eine Taube und im Flug an den langen, spitzen Flügeln und dem relativ kurzen Schwanz zu erkennen, außerdem an den schnellen kraftvollen Flügelschlägen.
Ein weiteres gutes Erkennungsmerkmal ist der sehr dunkle Oberkopf und insbesondere der breite, schwarze Backenstreif. Die Gefiederfärbung ist oberseits blaugrau, unterseits hell mit dunklen
Querbändern bzw. Flecken auf der Brust.
Lautäußerungen
Bei Störung am Brutplatz ruft der Wanderfalke raue und schnell gereihte grägrä oder kekeke Laute. Erregungs- und Bettellaute sind ein klagendes wet, ein gepresstes grrääi und ein Lahnen (das wie
gähg-gähg-gähg klingt). Bei Beuteübergabe, Balz und Brutablösung ruft er kazick. Warnruf ist zjuck zjuck.
Nahrung
Der Wanderfalke jagt fast ausschließlich fliegende Vögel im freien Luftraum, entweder von einer erhöhten Sitzwarte aus oder aus hohem Kreisflug. Zu seiner Beute zählen besonders Haustauben,
Stare, Drosseln, Feldlerchen, Buchfinken und Rabenvögel.
Lebensraum
Außerhalb der Brutzeit ist der Wanderfalke in fast allen Landschaftsformen zu finden, vorzugsweise jedoch über offenem Gelände und an Gewässern mit reichem Vogelleben. Zum Brüten ist er auf
steile Felswände, Steinbrüche oder hohe Gebäude angewiesen. Auch Baum- und Bodenbrüter-Populationen sind nachgewiesen. In jedem Fall muss ein freier Anflug des Brutplatzes gewährleistet
sein.
Fortpflanzung
Mitteleuropäische Brutpaare sind Standvögel, die auch den Winter über in ihrem Revier bleiben. Ab Mitte März ist Legebeginn. Ein Wanderfalken-Gelege besteht häufig aus 2 bis 4 kurzovalen,
gelblichweißen und bräunlich gefleckten Eiern. Nach 29 bis 32 Tagen schlüpfen die Jungen, die anschließend ca. 10 Tage gehudert werden und insgesamt 35 bis 42 Tage am Nest bleiben. Ende Juli bis
Anfang August löst sich der Familienverbund auf. Eine Jahresbrut ist üblich, Nachgelege sind eher selten.
Verbreitung
Der Wanderfalke war ursprünglich als Kosmopolit in allen Erdteilen verbreitet. Nach langjähriger und gebietsweise starker Verfolgung ist das besiedelte Areal inzwischen jedoch lückenhaft. In
Mitteleuropa ist er heute durch strengen Schutz wieder in nahezu allen Ländern anzutreffen.
Bestand
Die europäische Population von 11 bis 15 Tausend Brutpaaren besitzt ihre Schwerpunkte in Spanien, Italien, Frankreich, Großbritannien, Grönland und der Türkei. Abgesehen von der Türkei, wo die
Zahlen weiterhin rückläufig sind, haben sich die Wanderfalken-Bestände seit den 70er Jahren in den meisten Ländern erholen können. In Deutschland brüten heute wieder mehr als 600 Paare.
Gefährdung
Einer der Gründe für den dramatischen Bestandsrückgang bis etwa 1970 war die Aufnahme von chlorierten Kohlenwasserstoffen (v.a. DDT, HCB und PCB) über die Beutetiere. Diese Pestizide verursachten
beim Wanderfalken (genau wie beim Sperber) dünnschalige Eier, was den Bruterfolg unmittelbar reduzierte. Es kam aber auch zu direkten Vergiftungen. In vielen Ländern entwickelte sich auch die
Jagd auf den Wanderfalken zu einem wesentlichen Gefährdungsfaktor - verbunden mit Aushorstungen und dem Verkauf der Jungvögel in vorzugsweise arabische Länder. Störungen an Brutplätzen durch
Freizeitaktivitäten (z.B. Klettern) sowie vogelgefährlich konstruierte Strommasten und -leitungen zählen ebenfalls - und gebietsweise bis heute - zu den Gefährdungsursachen.
Forderungen zum Schutz
Um den Bestand des Wanderfalken langfristig zu sichern, ist die Verwendung chlorierter Kohlenwasserstoffe und quecksilberhaltiger Pestizide großräumig zu reduzieren bzw. zu beenden. Ein Export
dieser Stoffe in Länder der Dritten Welt verlagert lediglich die Problematik in andere Regionen der Erde. Die konsequente Einhaltung bzw. Überwachung des jagdlichen Schutzes zählt ebenfalls zu
den Voraussetzungen, um den Erfolg bisheriger Schutzbemühungen konsequent fortsetzen zu können.
Dienstag,
14. März 2023
19.00 Uhr
KFZ – Marburg, Biegenstraße 13
Vortrag + Diskussion mit Sabine Frank, Sternenstadt Fulda
und
Nadine Bernshausen, Bürgermeisterin Stadt Marburg
Schutz der Nacht: Beleuchtung umweltfreundlich gestalten
Informationsveranstaltung über die Lichtverschmutzung in Marburg
Der NABU Marburg lädt in Kooperation mit dem KFZ, dem Hessischen Netzwerk gegen Lichtverschmutzung und der Volkssternwarte Marburg e.V. zu einer Infoveranstaltung über die Auswirkungen und Möglichkeiten zur Vermeidung von Lichtverschmutzung ein. Ziel der Veranstaltung ist es, die Menschen für das Thema Lichtverschmutzung zu sensibilisieren und Lösungsansätze zu besprechen von denen unterschiedliche Parteien profitieren können.
Die Auswirkungen der Lichtverschmutzung sind vielseitig, Pflanzen werfen zu spät ihrer Blätter ab oder treiben schon im Winter aus. Auch ein großer Teil des Insektensterbens ist auf das falsche Einsetzen von künstlichem Licht zurückzuführen.
Neben dem immensen Einfluss auf unsere Natur, gibt es auch direkte negative Einflüsse auf uns Menschen. Das Aushebeln des natürlichen Biorhythmus erhöht das Stressniveau dauerhaft, somit entstehen neben Schlafstörrungen auch ein erhöhtes Krebsrisiko. Zudem bewirkt eine höhere Beleuchtung der Straßen, Gassen und Parks nicht zwingend eine Erhöhung der Sicherheit, durch mehr Licht können bestimme Angsträume erst entstehen.
Über die geschilderten Probleme und mögliche Lösungsansätze klärt die Sternenpark Koordinatorin des Biosphärenreservats Rhön, Sabine Frank, in ihrem Vortrag über den Schutz der Nacht auf.
Im Anschluss an den Vortrag findet eine offene Diskussion statt, hierbei sollten die Teilnehmenden die Möglichkeit besitzen, Fragen zu stellen oder vorgestellte Lösungsansätze konstruktiv zu bewerten.
Ihre Teilnahme haben zugesagt: Frau Bürgermeisterin Nadine Bernshausen – Magistrat der Stadt Marburg und Herr Stephan Mroß - Leiter der Abteilung Strom-/Datennetze/Verbundwarte der Stadtwerke Marburg.
Wer nach der Veranstaltung noch Zeit und Interesse hat ist zu einem kleinen Nachtrundgang durch das Biegenviertel eingeladen um einige positive aber auch negative Lichtimmissionen zu betrachten.
Einlass: 18:30 Uhr
Veranstaltungsbeginn: 19 Uhr
Ort: KFZ – Biegenstraße 13
An den
Petitionsausschuss des Hessischen Landtags
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir reichen heute, 29.10.22, eine Petition an den Petitionsausschuss des Hessischen Landtag ein:
Alten Botanischen Garten Marburg als Gartendenkmal und zum Artenschutz erhalten
Wir freuen uns, wenn Sie unsere Anliegen nach Ihren Möglichkeiten unterstützen.
Mit freundlichen Grüßen
NABU Marburg e.V.
Die Petition ist im Anhang
Vögel brauchen Rückzugsorte Foto: Christian Höfs
Maurice verwickelte die Besucher*innen ins Gespräch...und auf jede Frage eine informative Antwort !