Kennzeichen
Schon seine Körpergröße von rund 70 Zentimetern und seine Spannweite von bis zu 180 Zentimetern, die massige Gestalt und der dicke Kopf machen den Uhu fast unverwechselbar. Mit seinem in hellen und dunklen Brauntönen gemusterten Gefieder ist er trotz seiner Größe stets bestens getarnt. Der weiße Kehlfleck ist nur bei rufenden Tieren sichtbar.
Lautäußerungen
Im großen Lautrepertoire des Uhus ist der weittragende Balzgesang am bekanntesten: das „buhoo“ des Männchens und das hellere „uhju“ des Weibchens. Jungvögel betteln mit kurzem, scharfem „chzscht“.
Nahrung
Der Uhu ist Nahrungsopportunist, also nicht wählerisch: Sein Beutespektrum reicht von Feldmäusen, Ratten und Igeln über Kaninchen und jungen Füchsen bis zu Vögeln von Singvogel- bis Bussardgröße. Gelegentlich werden auch Fische oder Amphibien erbeutet.
Lebensraum
Der Uhu besiedelt als Offenland-Jäger offene, reich gegliederte Kulturlandschaften mit einem kleinräumigen Mosaik aus verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzungsformen und Feldgehölzen. Ausgedehnte Waldgebiete und Agrarsteppen meidet der Uhu.
Fortpflanzung
Der Uhu gilt als äußerst standorttreu. Gut geeignete Brutreviere sind oft über Generationen besetzt. Die Art galt immer als dauerhaft monogam, telemetrische Untersuchungen der EGE konnten dies jedoch nicht bestätigen. Territorialverhalten besteht nur im engeren Bereich der Nistplätze. Jagdgebiete werden nicht verteidigt und überschneiden sich. Die Paarbildung erfolgt während der Herbstbalz im Oktober und November. Bruten werden meist im März, zum Teil auch schon im Februar begonnen. Nach 35 Tagen schlüpfen ein bis drei, in seltenen Fällen auch vier oder gar fünf Jungvögel. Sie sind mit etwa zehn Wochen flugfähig, verlassen das Nest aber bereits Wochen zuvor und zerstreuen sich in der Umgebung des Brutplatzes. Auch nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel noch lange versorgt, bis sie im Spätsommer und Herbst schließlich selbstständig sind. Die Jungvögel siedeln sich meist nur in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern vom Geburtsort an.
Verbreitung
Das Brutareal des eurasischen Uhus reicht von Nordafrika südlich bis zur Sahara, in Eurasien von Westeuropa über Mittel- und Nordeuropa bis nach Ostsibirien und Sachalin im Osten und den südlichen Kurilen, im Süden bis Arabien, die Iranische Region, sowie das südliche Indien und Südchina. In Europa ist Bubo bubo schwerpunktmäßig in Norwegen, Finnland, Russland und Spanien verbreitet. Jedoch gehen die Bestände in Finnland und Russland in jüngster Zeit erstaunlich schnell zurück. Bestandsabnahmen werden auch aus Albanien, Kroatien, Moldawien, Montenegro, Serbien und Slowenien gemeldet.
Bestand
Deutschland beherbergt derzeit wieder etwa 1000 Uhupaare. Verbreitungsschwerpunkte sind die Mittelgebirge Süd- und Westdeutschlands, die Alpen und Schleswig-Holstein. Seit dem Bestandstief Mitte des 20. Jahrhunderts (etwa 50 Brutpaare) hat sich der Uhu wieder auf fast ganz Deutschland ausgebreitet – unterstützt vom Wiederansiedlungsprojekt der „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“.
Gefährdung
Der Bestand des Uhus kann noch nicht als gesichert gelten: Noch ist er von der Fortführung von Schutzmaßnahmen abhängig. Neben der Verfolgung durch den Menschen, die heute keine entscheidende Rolle mehr spielt, sind es vor allem folgende Gefahren:
Schutz
Unterschutzstellung der Uhu-Lebensräume als Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Beseitigung der genannten Gefährdungsfaktoren in der Gesamtlandschaft.
Aus: https://egeeulen.de/eulenarten/der-uhu-bubo-bubo/
28.05.2014:
Erneute Uhu-Brut in der Elisabethkirche! Seit gut einer Woche ist es nun sicher: auch dieses Jahr hat wieder ein Uhu-Pärchen im Falkenkasten in der Elisabethkirche erfolgreich gebrütet. Seit mindestens dem 21.05. lassen sich allabendlich drei Junguhus auf dem Anflugbrett beobachten.
Fotos: Axel Wellinghoff
Dieser adulte (ausgewachsene) Uhu (w) wurde im Stadtgebiet Marburg in 2019 tot an einem Weidezaun gefunden und dem NABU Marburg übergeben. Nach einer Einlagerung einer Gefriertruhe entschloss sich unsere Gruppe, nach eingehender Diskussion, den Uhu präparieren zu lassen. Der Uhu soll zu Informationsveranstaltungen und Ausstellung zur Naturschutzfragen eingesetzt werden.
Zuerst wurde dieser Uhu am "Tag des Offenen Denkmals 2019" - Alter Botgansicher Garten - in der Begleitausstellung in der Neuen Universitätsbibliothek in Marburg gezeigt.
Derzeit ist der Uhu in der Elisabethschule in Marburg zu besichtigen.
Am Montag, 11.3.24 wurde dem NABU Marburg von einem Bahnreisenden aus Frankenberg eine tote Eule im Marburger Hauptbahnhof auf Gleis 1a gemeldet.
Eberhard Lübbeke und Hartmut Möller waren gegen 17.00 Uhr vor Ort und konnten einen toten Uhu auf dem Gleis 1a feststellen. Nachdem mit dem Fahrdienstleiter des Bahnhofs das Gleis zum Betreten freigegeben wurde, konnte der tote Uhu geborgen werden.
"Nach unserer Feststellung war der Uhu vom Körperbau nicht sehr groß und muss schon einige Zeit dort gelegen haben. Von der Körpergröße zu schließen müsste es ein männlicher Uhu gewesen sein, vielleicht ein Jungvogel aus dem Vorjahr, " so Hartmut Möller und Eberhard Lübbeke.
Die Todesursache konnte vor Ort nicht definitv festgestellt werden. Aber bei den vielen Hochspannungsleitungen in einem Bahnhofsbereich ist es naheliegend, dass Eulen auf der nächtlichen Jagd nach Beute ( und im Bahnhofsbereich gibt es immer viele Nagetiere) durch Strommasten verletzt oder sogar zu Tode kommen können.
In diesem Zusammenhang weist der NABU Marburg darauf hin, dass im Umfeld der Elisabethkirche in einem Radius von mindestens 8 km kein Rattengift ausgelegt werden sollte. Dieser Hinweis gilt auch für weitere Orte von Brutplätzen im Marburger Umfeld wie Elnhausen, Wehrda,Cölbe und weiteren Brutstätten im Landkreis Marburg Biedenkopf, wie zum Beispiel der Burgwald-Region.
Weitere Beobachtungen zu Uhus in unserer Region können Sie gerne melden an:
info@nabu-marburg.de