NABU-Marburg zeigt einen UHU:

 

„Königin der Nacht“ ist in einer Ausstellung zu bewundern

 

Ein echter und lebensgroßer Uhu wird in einer Ausstellung im Elisabeth-Café,  Steinweg 45, ab dem 29.März 2024  zu sehen sein.

Da aktuell wieder ein Uhu im Südturm der Elisabethkirche brütet, möchte der NABU in Kooperation mit dem Elisabeth-Café, der benachbarten Buchhandlung Jakobi, Marburger Impressionen.de und dem Magazin EXPRESS einen Uhu der Marburger Öffentlichkeit zeigen.

 

Dieser Uhu wurde schon vor längerer Zeit im südlichen Stadtgebiet Marburg in einem Weidezaun tot aufgefunden und dem NABU übergeben. Er wurde danach aufwendig präpariert. Seitdem steht er Schülerinnen und Schülern der Elisabeth-Schule im Biologieunterricht zu Lehrzwecken zur Verfügung und soll beitragen, über die Lebensgewohnheiten der größten Eulen Europas zu informieren.

 

Im Elisabeth-Café wird auf einem TV-Bildschirm in einer Live-Schaltung ein brütender Uhu aus dem Ahrtal zu sehen sein - spektakulär wird die Übertragung werden, wenn in Kürze die ersten kleinen Uhus schlüpfen.

Dies wird voraussichtlich dann auch etwa zeitgleich an der Brutstätte im Turm der Elisabethkirche passieren. Wann genau die Jungen schlüpfen lässt sich nicht sagen, die Eier werden ca. 35 Tage ausgebrütet. Die heranwachsenden Nestlinge werden dann auch bei Tage im Turmfenster und auf der Fensterbank zu sehen sein, denn sie bleiben vier bis fünf Wochen als „Nesthocker“ am Brutplatz.

 

Sollten junge Uhus gesichtet werden, wird der NABU zu gemeinsamen Beobachtungen auf den Firmaneiplatz einladen und über die lautlosen Nachtflieger informieren.

 

Wer auf eigene Faust die Uhus an der Elisabethkirche beobachten möchte, sollte mit dem Einsetzen der Dämmerung vom Firmaneiplatz aus das gesamte Kirchengebäude im Blick nehmen und besonders den Südturm beachten. Doch eine Sichtung ist nicht garantiert, denn die nachtaktiven Eulen sind oft nur für kurze Augenblicke bei diesen Lichtverhältnissen zu erkennen.

Es wäre zu begrüßen, wenn öffentliche Gebäude, in diesem Fall insbesondere die Elisabeth-Kirche und die "Fluchtlichtmasten" auf dem Firmaneiplatz die nächtlichen Beleuchtungen zeitlich auf 23.00 Uhr begrenzen oder zumindest dimmen würden. Denn Uhus, andere Eulen und nachtaktive Tiere brauchen den Schutz der Nacht.


Uhu Todfund Marburger Hauptbahnhof

11.März 2024  -  17.00 Uhr Meldung an NABU Marburg

Am Montag, 11.3.24 wurde dem NABU Marburg von einem Bahnreisenden aus Frankenberg eine tote Eule im Marburger Hauptbahnhof auf Gleis 1a gemeldet.

Eberhard Lübbeke und Hartmut Möller waren gegen 17.00 Uhr vor Ort und konnten einen toten Uhu auf dem Gleis 1a  feststellen. Nachdem mit dem Fahrdienstleiter des Bahnhofs das Gleis zum Betreten freigegeben wurde, konnte der tote Uhu geborgen werden.

"Nach unserer Feststellung war der Uhu vom Körperbau nicht sehr groß und muss schon einige Zeit dort gelegen haben. Von der Körpergröße zu schließen müsste es ein männlicher Uhu gewesen sein, vielleicht ein Jungvogel aus dem Vorjahr, " so Hartmut Möller und Eberhard Lübbeke.

Die Todesursache konnte vor Ort nicht definitv festgestellt werden. Aber bei den vielen Hochspannungsleitungen in einem Bahnhofsbereich ist es naheliegend, dass Eulen auf der nächtlichen Jagd nach Beute ( und im Bahnhofsbereich gibt es immer viele Nagetiere) durch Strommasten verletzt oder sogar zu Tode kommen können.

 

In diesem Zusammenhang weist der NABU Marburg darauf hin, dass im Umfeld der Elisabethkirche in einem Radius von mindestens 8 km kein Rattengift ausgelegt werden sollte. Dieser Hinweis gilt auch für weitere Orte von Brutplätzen im Marburger Umfeld wie Elnhausen, Wehrda,Cölbe und weiteren Brutstätten im Landkreis Marburg Biedenkopf, wie zum Beispiel der Burgwald-Region.

 

Weitere Beobachtungen zu Uhus in unserer Region können Sie gerne melden an:

info@nabu-marburg.de


Fotos oben: Jakob Staiger, 06.04.24

Fotosession an der Elisabethkirche

Ein tolles Foto von den Uhus an der Elisabethkirche machen : Am Freitag, den 12.04.2023, trafen sich die Fotografen Jakob Staiger, Georg Kronenberg und später kam noch Jens Jesberg dazu, auf dem Firmaneiplatz. Ein geduldiges Warten von der Dämmerung an war angesagt. Dann um 20.45 Uhr kam ein Uhu angeflogen, war kurz an dem Fenster im Südturm zu sehen und flog dann rüber zum Nordturm auf die oberste Ballustrade. Jens Jesberg gelangen dann trotz Dunkeheit diese Fotos: 

4Fotos: Jens Jesberg-NABU; 12.04.2024 um 20.45 Uhr


Fotos von Ingrid Michel vom 14.04.24 - vielen Dank für die tollen Aufnahmen !

Fotoshooting am 23.4.24: Mit dabei die Fotografin Ingrid Michel ( 2. v.r.), die uns diese Bilder übermittelte:

Marburger Uhu-Tagebuch 2024

 

Monate Februar, März, April…

Autor: jomo52

 

Beobachtungsbereich: Schwerpunkt Marburg – die Umgebung von Elisabeth-Kirche/Alter Pilgerfriedhof "Michelchen"/Augustenruhe/ Wälder der Berghänge "Kirchspitze"

 

Diese Beobachtungen sind rein zufällig und erheben nicht den Anspruch auf systematische und ornithologische Standards

 

 

24.04.24   Wieder gegen 21.oo Uhr waren beide Uhus kurz zu beobachten: Sie flogen beide vom Süd- auf den Nordturm. Kurz danach flog ein Uhu in Richtung Afföllerwiesen ab. Und zur Vewunderung des Autors flog auch der Zeite Uhu vom Nordturm in Richtung Berghänge Wehrdaerweg.

 

Zur Zeit kann man so zwischen 20.30 Uhr und 21.30 Uhr Beobachtungen machen. Wir sind weiter auf den Nachwuchs gespannt.

 

23.04.24    Fotografen aus Schwalmstadt waren vor Ort. Mit dabei wieder Frau Michel, die uns einige ihrer Schnapschüsse übermittelte ( siehe oben).Gegen 21.00 Uhr war es dann soweit. Es zeigten sich beide Uhus. Einer saß lange und sehr fotogen auf der Wetterfahne...   

 

14.04.24     Ingrid Michel  schreibt uns:

"...mein Mann und ich waren am Sonntag (14.4.24) an der E.-Kirche in Marburg und haben den Uhu kurz nach Sonnenuntergang fliegen sehen. Wir sind uns sehr sicher, dass wir beide Partner haben fliegen sehen. Wir konnten auch sehen, dass eine Jagd erfolgreich war: ein Uhu kam mit Beute (irgendetwas schwarz-weißes) zurück. 

 

Ich habe Fotos machen können, auf dem ein Uhu auf der Wetterfahne sitzt (siehe Anhang - gerne dürfen die Fotos verwendet werden). Mehrmals hat das Tier gerufen. Sehr beeindruckend und wunderschön!"
Die tollen Fotos von Ingrid Michel sind oben zu sehen ( durch Anklicken werden sie auch größer !)

 

 

13.04.24     Zur Zeit haben wir noch keinen Nachweis von jungen Uhus. Vom Zeitpunkt her müssten Nestlinge eng bei der Mutter sein, - es könnte noch ein wenig dauern, bis die jungen Uhus sich dann auch am Fenster zeigen.

 

12.04.24    20.45 Uhr       Fotosession an der Elisabethkirche (siehe Fotos und Text oben)

 

06.04.24    22.30 Uhr      Jacob fotografiert eine Uhu auf dem Wetterhahn (siehe Foto oben), -vermutlich das Männchen, denn das Weibchen verlässt nur kurz und in unmittelbarer Nähe während der Aufzucht der Jungen die Brutstätte.

 

28.03.24    18.00 Uhr      Eröffnung der Uhu-Ausstellung im Elisabeth-Cafe

                                                  Noch während der Eröffnung der Ausstellung konnte auf dem Bildschirm der live-Übertragung aus dem Ahrtal beobachtet werden, dass der Nachwuchs im Ahrtal bereits geschlüpft ist. Aktuell werden die kleinen Uhu-Küken noch unter der wärmenden Federdecke der Mutter gehalten und sind noch eher selten zu sehen.        Aus dieser Beobachtung lässt sich schließen, dass auch im Elisabethturm der Nachwuchs schon geschlüpft sein könnte, - wir sind gespannt !

 

27.03.24    04.30 Uhr      Kurze, "dumpfe" Rufe aus Richtung Oberstadt

20.03.24    22.45 Uhr        Rufe aus Richtung "Augustenruhe"

 

18.3.24     19.30 Uhr          Meldung einer Beobachtung: "Am 18.3 habe ich gegen 19:30 Uhr einen Uhu vom Anflugbrett des Südturms zum Wetterhahn auf dem Dachreiter fliegen sehen. Dort hat er eine Weile gesessen und gerufen. Ich hab ihn leider nur kurz im Flug gesehen, weil er von den Laternen "beleuchtet wurde, danach war es zu dunkel..."

 

14.03.24   17.00 Uhr       Fotonachweis: definitiv - ein Uhu - Weibchen sitzt im Brutkasten. Wir können Nachwuchs erwarten. Uhus brüten ihre Eier ca. 3 Wochen aus...

 

14.03.24   09.30 Uhr     Tumult an den Türmen: Krähen haben im Vorbeiflug wohl den Uhu entdeckt. Etwa 20 Krähen "hassen" den Uhu, der zurückgezogen im Kasten sitzt - sie sind absolute Rivalen. Krähen greifen Uhus an und wollen sie vertreiben. Mitten in dem Tumult 4 Turmfalken und Dohlen. Im Vorbeiflug dann noch eine Nilgans.

 

11.3.24    21.00 Uhr    Uhu-Rufe von der Augusten-Ruhe-Kirchspitze

11.03.24   17.00 Uhr   NABU erhält Meldung eines toten Uhus im Marburger Hauptbahnhof, Gleis 1a

 

05.03.24    5.00 Uhr

Rufe aus Richtung Kirchspitze, - ca. 10 Minuten lang...

 

04.03.24    18.30 Uhr

Ein Uhu sitzt auf dem Anflugbrett und zeiht sich nach einer kurzen Weile wieder zurück in den Kasten.

 

Sonntag, 03.03.2024   18.45 Uhr

Ein Uhu wird im Fenster zum Brutkasten gesichtet. Er fliegt von dort zum Nordturm, nach einer kurzen Weile fliegt er in Richtung Oberstadt/Schloss weg.

Trotz der geringen abendlichen Lichtverhältnisse konnte Jacob Fotos machen.

Offensichtlich wird der neu renovierte Brutplatz angenommen !

 

Februar 2024   Neuer Kasten im Südturm hat viele "Mietinteressenten"

Rund um die Türme wurden Dolen, Nilgänse, Turmfalken aber auch schon mehrmals Wanderfalken gesichtet.

Fast täglich werden in den Abend- und Nachtzeiten Uhu-Rufe von der E-Kirche und der Umgebung festgestellt.

 

Herbstbalz seit September 2023

Während der Herbstbalz suchen und finden sich (hoffentlich) männliche und weibliche Uhus. Seit September 2023 wurden rings um die Elisabeth-Kirche meist akustische Beobachtungen gemacht. Die Rufe von Männchen und weibchen unterscheiden sich in der Stimmlage, sodass man beobachten kann, ob das Weibchen auf die Lockrufe der tieferen Stimme des Männchen antwortet. Diese Beobachtungen setzen sich von September 2023 bis bis heute fort...

 

 


Download
Marburger Magazin Express 7.3.24
Artikel: Die Uhus sind zurück
express-mr-10-2024-UHU-Artikel.pdf
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Uhu -live-cam aus dem Ahrtal

Meldung: die ersten Küken sind geschlüpft...4 junge Uhus sind live zu beobachten...

Auf der website der EGE läuft zeigt die Kamera 3 schon die vier jungen Uhus, ca. drei Wochen alt:
Auf dieser homepage kannst du auch noch weitere Infos rund im dieses Projekt nachlesen...

 


Elisabethkirche: Uhu-Nistkasten im Südturm komplett gereinigt und renoviert

In einem dreistündigen Arbeitseinsatz haben Mitglieder des NABU Marburg unter fachlicher Anleitung von Pablo Stelbrink den „Uhu-Nistkasten“ im Südturm der Elisabeth-Kirche gereinigt und repariert.

 

Für die Reparatur eines Nistkastens in dieser Größenordnung braucht man schon viel Holz. Und das mitsamt den Werkzeugen musste erst einmal die hunderten von Wendeltreppen bis hoch in die fast 80 Meter hohe Turmspitze getragen werden.

 

Dabei unterstützten Pablo Stelbrink die Mitglieder Anne Michaeli, Marion Schlüter,Maurice Kerker, Jonas Matusek, Eberhard Lübbeke und Hartmut Möller.

 

Erste Station war hoch im Turm die Ebene der großen Glocke. Von dort ging es nur noch mit steilen Leitern noch eine Etage höher in die Turmspitze. „Hier hochzusteigen, dazu gehörte schon etwas Mut und das man Schwindelfrei ist“, erklärte Eberhard Lübbeke . An einem langen Seil wurden dann Werkzeuge und Hölzer noch oben befördert. Das durch die Witterung schadhafte Holz wurde ausgetauscht und jetzt ganz neu aus Metall ein Anflugbrett an der Fensteröffnung befestigt. (siehe Foto)

 

In dem Nistkasten, der vor Jahren ursprünglich für Wanderfalken gebaut wurde, fand man sechs Eier von Nilgänsen. Warum die Brut der Nilgänse im letzten Frühjahr aufgeben wurde, darüber kann man nur spekulieren. „Wir hatten im letzten Frühjahr öfter Sichtungen von Wanderfalken und Uhus genau an diesem Fenster im Südturm, - vielleicht wurden die Nilgänse von den Konkurrenten vertrieben“, mutmaßte Hartmut Möller.

 

Schon im November und Dezember und jetzt aktuell wurden Balz-Rufe des männlichen Uhus wahrgenommen. Am Südturm wurde kürzlich ein männlicher und ein weiblicher Uhu beobachtet und man ist gespannt, ob der männliche Uhu seine Partnerin in die frisch renovierte „Wohnung“ locken kann. Darüber und ob es eventuell zu einer Brut kommt, kann man sich auch auf dieser Seite des NABU-Marburg informieren.

 


Eierfunde im Brutkasten

Im Nistkasten im Südturm der Elisabeth-Kirche hatten wir im letzten Jahr zwei Eier entdeckt. Nach der Renovierungsaktion des Nistkasten im Januar 2024 konnten die Eier als Eier von Nilgänsen bestimmt werden. Warum das Gelege  im Frühjahr 2023 von den Nilgänsen verlassen wurde ist unklar.


Zwei verletzte junge Uhus in Tierklinik Gießen

Dem NABU-Marburg wurde jetzt aufgrund des Presseartikels vom Samstag, 5.8.23, gemeldet, dass bereits vor einem Monat ein weiterer junger Uhu verletzt in der Alten Kasseler-Straße aufgefunden wurde. Der Uhu wurde ebenfalls in die Tierklinik nach Gießen gebracht.

 

Ein dickes DANKESCHÖN an Julia und Kai Uwe Kundlatsch und noch zwei  unbekannte  Helfer*innen  !

 

Wir werden diesen Umstand genauer überprüfen, denn es ist schon sehr seltsam, dass zwei junge Uhus in der Alten Kassler-Straße aufgefunden wurden.

Verletzter Uhu...                                                ...auf dem Weg in die Tierklinik in Gießen.


       OP vom 5.8.2023


2023:                                                                                      Uhus an Elisabeth-Kirche gesichtet

Zwei Uhus wurden bei der Balz an der Elisabethkirche beobachtet:

 

© Foto: Jens Jesberg - NABU:   12.3.23 um 18.20 Uhr

                                                                                                 © Foto: NABU-MR



Marburger Magazin Express - Artikel:

Uhus an der Elisabethkirche nach acht Jahren wieder gesichtet

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Uhus an der Elisabethkirche - nach acht Jahren wieder gesichtet
Das MARBURGER MAGIZIN EXPRESS druckt einen ganzseitigen Bericht über die Widerkehr von Uhus an die Elisabethkirche in Marburg (Ausgabe 12/23 24.3.23-30.3.23 41.Jg Seite 6)
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Vogelporträt: Uhu

Kennzeichen

 

Schon seine Körpergröße von rund 70 Zentimetern und seine Spannweite von bis zu 180 Zentimetern, die massige Gestalt und der dicke Kopf machen den Uhu fast unverwechselbar. Mit seinem in hellen und dunklen Brauntönen gemusterten Gefieder ist er trotz seiner Größe stets bestens getarnt. Der weiße Kehlfleck ist nur bei rufenden Tieren sichtbar.

 

Lautäußerungen

 

Im großen Lautrepertoire des Uhus ist der weittragende Balzgesang am bekanntesten: das „buhoo“ des Männchens und das hellere „uhju“ des Weibchens. Jungvögel betteln mit kurzem, scharfem „chzscht“.

 

Nahrung

 

Der Uhu ist Nahrungsopportunist, also nicht wählerisch: Sein Beutespektrum reicht von Feldmäusen, Ratten und Igeln über Kaninchen und jungen Füchsen bis zu Vögeln von Singvogel- bis Bussardgröße. Gelegentlich werden auch Fische oder Amphibien erbeutet.

 

Lebensraum

 

Der Uhu besiedelt als Offenland-Jäger offene, reich gegliederte Kulturlandschaften mit einem kleinräumigen Mosaik aus verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzungsformen und Feldgehölzen. Ausgedehnte Waldgebiete und Agrarsteppen meidet der Uhu.

 

Fortpflanzung

 

Der Uhu gilt als äußerst standorttreu. Gut geeignete Brutreviere sind oft über Generationen besetzt. Die Art galt immer als dauerhaft monogam, telemetrische Untersuchungen der EGE konnten dies jedoch nicht bestätigen. Territorialverhalten besteht nur im engeren Bereich der Nistplätze. Jagdgebiete werden nicht verteidigt und überschneiden sich. Die Paarbildung erfolgt während der Herbstbalz im Oktober und November. Bruten werden meist im März, zum Teil auch schon im Februar begonnen. Nach 35 Tagen schlüpfen ein bis drei, in seltenen Fällen auch vier oder gar fünf Jungvögel. Sie sind mit etwa zehn Wochen flugfähig, verlassen das Nest aber bereits Wochen zuvor und zerstreuen sich in der Umgebung des Brutplatzes. Auch nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel noch lange versorgt, bis sie im Spätsommer und Herbst schließlich selbstständig sind. Die Jungvögel siedeln sich meist nur in einer Entfernung von bis zu 80 Kilometern vom Geburtsort an.

 

Verbreitung

 

Das Brutareal des eurasischen Uhus reicht von Nordafrika südlich bis zur Sahara, in Eurasien von Westeuropa über Mittel- und Nordeuropa bis nach Ostsibirien und Sachalin im Osten und den südlichen Kurilen, im Süden bis Arabien, die Iranische Region, sowie das südliche Indien und Südchina. In Europa ist Bubo bubo schwerpunktmäßig in Norwegen, Finnland, Russland und Spanien verbreitet. Jedoch gehen die Bestände in Finnland und Russland in jüngster Zeit erstaunlich schnell zurück. Bestandsabnahmen werden auch aus Albanien, Kroatien, Moldawien, Montenegro, Serbien und Slowenien gemeldet.

 

Bestand

 

Deutschland beherbergt derzeit wieder etwa 1000 Uhupaare. Verbreitungsschwerpunkte sind die Mittelgebirge Süd- und Westdeutschlands, die Alpen und Schleswig-Holstein. Seit dem Bestandstief Mitte des 20. Jahrhunderts (etwa 50 Brutpaare) hat sich der Uhu wieder auf fast ganz Deutschland ausgebreitet – unterstützt vom Wiederansiedlungsprojekt der „Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen“.

 

Gefährdung

 

Der Bestand des Uhus kann noch nicht als gesichert gelten: Noch ist er von der Fortführung von Schutzmaßnahmen abhängig. Neben der Verfolgung durch den Menschen, die heute keine entscheidende Rolle mehr spielt, sind es vor allem folgende Gefahren:

 

  • Verluste durch Stromschlag an vogelgefährlich konstruierten und ungesicherten Masten im Mittelspannungsnetz und im Bereich der Bahn
  • Kollisionsverluste durch Strassen- und Schienenverkehr
  • Verluste durch Anflug an Leitungen und Drähten
  • Kollisionsverluste an Windenergieanlagen
  • Störungen an den Brutplätzen, zum Beispiel durch Klettersportler und Ballonfahrer
  • Verlust von wichtigen Sekundärlebensräumen in Steinbrüchen durch Verfüllung (Rekultivierung)
  • Möglicherweise auch Verschlechterungen des Nahrungsangebots in der Agrarlandschaft durch Intensivierung der Landwirtschaft

 

Schutz

 

Unterschutzstellung der Uhu-Lebensräume als Natur- und Landschaftsschutzgebiete, Beseitigung der genannten Gefährdungsfaktoren in der Gesamtlandschaft.

 

Aus: https://egeeulen.de/eulenarten/der-uhu-bubo-bubo/

 

Ockershäuser-Uhu: 17.3.23 - Handy-Foto Christain Höfs-NABU -MR


Foto: Axel Wellinghoff

www.Marburg-Impressionen.de

Weitere Uhus-Fotos : www.Marburger Vogelwelt.de

28.05.2014:

Erneute Uhu-Brut in der Elisabethkirche!  Seit gut einer Woche ist es nun sicher: auch dieses Jahr hat wieder ein Uhu-Pärchen im Falkenkasten in der Elisabethkirche erfolgreich gebrütet. Seit mindestens dem 21.05. lassen sich allabendlich drei Junguhus  auf dem Anflugbrett beobachten.

Weitere Bilder auf: www.marburger-vogelwelt.de


                                                 © Foto: Hartmut Möller

Dieser tolle Uhu (w) wurde im Stadtgebiet Marburg in 2019 tot an einem Weidezaun gefunden und dem NABU Marburg übergeben. Nach einer Einlagerung einer Gefriertruhe entschloss sich unsere Gruppe, nach eingehender Diskussion, den Uhu präparieren zu lassen. Der Uhu soll zu Informationsveranstaltungen und Ausstellung zur Naturschutzfragen eingesetzt werden.

Zuerst wurde dieser Uhu am "Tag des Offenen Denkmals 2019" - Alter Botgansicher Garten - in der Begleitausstellung  in der Neuen Universitätsbibliothek in Marburg gezeigt.

 

Derzeit ist der Uhu in einer Glasvitrine der Elisabethschule in Marburg zu besichtigen.

 

Siehe auch:  PROJEKTE >>> Alter Botanischer Garten

Toter Uhu gemeldet:

Am 26.11.2020 meldeten städtische Arbeiter dem NABU Marburg, dass sie im Ortsteil Marbach, Gemarkung "Blaue Pfütze" einen toten Uhu gefunden hätten.